Diabetes im Alter: Was Sie wissen müssen und wie Sie damit leben können
- InStep

- 29. Aug. 2024
- 4 Min. Lesezeit

Diabetes ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit, und auch im Alter kann sie viele Menschen betreffen. Aber was genau ist Diabetes? Was sind die Ursachen und Anzeichen? Und vor allem: Was können Sie tun, um gut damit zu leben? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige in einfacher und verständlicher Sprache.
Was ist Diabetes?
Diabetes, auch als Zuckerkrankheit bekannt, ist eine Erkrankung, bei der der Körper Schwierigkeiten hat, den Blutzucker (Glukose) richtig zu verarbeiten. Normalerweise hilft das Hormon Insulin, den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, wo er als Energie genutzt wird. Bei Diabetes funktioniert dieser Prozess nicht richtig.
Es gibt zwei Haupttypen:
Typ-1-Diabetes: Hier produziert der Körper kaum oder kein Insulin. Dieser Typ tritt meist schon im Kindes- oder Jugendalter auf und ist seltener im Alter.
Typ-2-Diabetes: Dies ist die häufigere Form im Alter, bei der der Körper zwar Insulin produziert, aber die Zellen darauf nicht mehr ausreichend reagieren (Insulinresistenz).
Ursachen von Diabetes im Alter
Die Ursachen für Typ-2-Diabetes sind meist auf den Lebensstil zurückzuführen, aber auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Zu den wichtigsten Ursachen gehören:
Übergewicht und Fettleibigkeit: Besonders Fettansammlungen am Bauch erhöhen das Risiko, da sie die Insulinwirkung beeinträchtigen können.
Bewegungsmangel: Körperliche Inaktivität kann dazu führen, dass die Zellen weniger empfindlich auf Insulin reagieren.
Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Zucker und gesättigten Fetten ist und wenig Ballaststoffe enthält, erhöht das Risiko für Diabetes.
Genetische Veranlagung: Wenn nahe Verwandte an Diabetes erkrankt sind, steigt auch Ihr eigenes Risiko.
Alter: Mit zunehmendem Alter lässt die Insulinproduktion oft nach, und der Körper reagiert weniger effektiv darauf.

Anzeichen von Diabetes
Diabetes kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
Häufiger Harndrang: Da der Körper versucht, überschüssigen Zucker über den Urin auszuscheiden, müssen Betroffene oft zur Toilette.
Starker Durst: Durch den Flüssigkeitsverlust entsteht ein starkes Durstgefühl.
Ungewollter Gewichtsverlust: Trotz normaler Ernährung kann es zu Gewichtsverlust kommen, weil der Körper die Energie nicht richtig verwerten kann.
Müdigkeit und Erschöpfung: Der Mangel an Energie führt oft zu starker Müdigkeit.
Schlecht heilende Wunden: Hohe Blutzuckerwerte beeinträchtigen die Wundheilung und das Immunsystem.
Verschwommenes Sehen: Erhöhter Blutzucker kann die Linse des Auges anschwellen lassen, was das Sehen beeinträchtigt.
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich bemerken, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Frühzeitige Diagnose und Behandlung können ernsthafte Komplikationen verhindern.

Ab welchem Alter tritt Diabetes auf?
Typ-2-Diabetes kann in jedem Alter auftreten, aber das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Ab etwa 45 Jahren steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich an. Viele Menschen über 60 sind betroffen, da der Stoffwechsel im Alter langsamer wird und der Körper oft weniger effizient auf Insulin reagiert. Regelmäßige Gesundheitschecks sind daher besonders wichtig, um Diabetes frühzeitig zu erkennen.
Was kann man gegen Diabetes tun?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Diabetes zu behandeln und das Leben damit zu erleichtern:
Ernährung umstellen:
Ausgewogene Mahlzeiten: Essen Sie regelmäßig und setzen Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Fleisch und Fisch.

Zucker reduzieren: Vermeiden Sie Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt und setzen Sie auf natürliche Alternativen wie Obst. Auch künstliche Süßstoffe können eine Option sein, sollten aber in Maßen genossen werden.
Gesunde Fette: Setzen Sie auf gesunde Fette aus Nüssen, Olivenöl und Avocados, und vermeiden Sie Transfette, die in vielen verarbeiteten Lebensmitteln vorkommen.
2. Bewegung:
Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Insulinempfindlichkeit und hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken. Schon 30 Minuten moderate Bewegung am Tag, wie z. B. Spazierengehen, Radfahren oder leichtes Krafttraining, können einen großen Unterschied machen.
Individuelles Programm: Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welches Bewegungsprogramm am besten zu Ihnen passt.

3. Medikamente:
Tabletten oder Insulin: Ihr Arzt kann Ihnen Medikamente verschreiben, die helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. In einigen Fällen kann auch eine Insulintherapie notwendig sein.
Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Blutzucker, um sicherzustellen, dass er im gewünschten Bereich bleibt.
4. Gewichtskontrolle:
Gesundes Gewicht halten: Übergewicht kann die Insulinresistenz verschlimmern. Auch ein kleiner Gewichtsverlust kann die Blutzuckerwerte verbessern.
5. Regelmäßige Arztbesuche:
Kontrollen: Lassen Sie sich regelmäßig von Ihrem Arzt untersuchen, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und Ihren Gesundheitszustand optimal zu überwachen.

Wie lebt man mit Diabetes?
Mit Diabetes zu leben bedeutet, bewusster auf sich und seinen Körper zu achten. Es kann eine Umstellung sein, aber mit der richtigen Unterstützung und Einstellung können Sie ein erfülltes Leben führen. Nutzen Sie folgende Tipps:
Informieren Sie sich: Wissen ist Macht. Je mehr Sie über Diabetes wissen, desto besser können Sie damit umgehen.
Unterstützung suchen: Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus oder suchen Sie eine Selbsthilfegruppe. Der Austausch kann sehr hilfreich und motivierend sein.
Positiv bleiben: Akzeptieren Sie, dass Diabetes Teil Ihres Lebens ist, und konzentrieren Sie sich auf das, was Sie tun können, um gesund zu bleiben.

Wie geht man psychisch mit Diabetes um?
Eine chronische Erkrankung wie Diabetes kann psychisch belastend sein. Es ist normal, sich manchmal überfordert, ängstlich oder deprimiert zu fühlen. Hier sind einige Tipps, wie Sie damit umgehen können:
Offen sprechen: Reden Sie über Ihre Gefühle, sei es mit Familie, Freunden oder einem Therapeuten. Oft hilft es schon, sich den Kummer von der Seele zu reden.
Selbstfürsorge: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder einfach ein gutes Buch können helfen, den Stress zu reduzieren.
Professionelle Hilfe: Scheuen Sie sich nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Psychologische Beratung kann sehr hilfreich sein, um mit den emotionalen Herausforderungen von Diabetes umzugehen.

Fazit
Diabetes im Alter ist keine Seltenheit, aber mit den richtigen Maßnahmen und Unterstützung können Sie ein erfülltes und gesundes Leben führen. Achten Sie auf die Anzeichen, passen Sie Ihre Lebensweise an, und scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit der richtigen Einstellung und den richtigen Schritten können Sie Diabetes erfolgreich managen und das Beste aus jedem Tag herausholen.




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